Beim Yin Yoga werden die Körperstellungen passiv, ohne Muskelaktivierung, und in Stille mehrere Minuten eingenommen. Dies gibt genügend Zeit sich in Ruhe auf die Position einzulassen und auch subtilere Anspannungen wahrzunehmen und diese loszulassen. Dabei kann die Haltung immer wieder individuell angepasst und verändert werden. Flexibilität, Energiefluss und die Aspekte des Loslassens und der Hingabe werden gefördert. Yin Yoga ist auch eine ideale Ergänzung zu dynamischen und kraftvollen Yogastilen.
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Taoismus
Yin und Yang sind Begriffe aus dem Taoismus (Daoismus). Sie bezeichnen sich komplementär gegenüberstehende Aspekte, die sich gegenseitig bedingen und zusammen das Tao (Dao) bilden.
Yang Yoga - Vinyasa Yoga
Yang Yoga besteht aus dynamisch fließenden Bewegungen im Atemrhytmus. Der Kreislauf wird angeregt, die Muskulatur trainiert, Kraft, Fitness und Aktivität werden gefördert.
Ein typischer Yang Yogastil ist das Ashtanga Vinyasa Yoga.
Yin und Yang sind relativ
Die Begriffe brauchen, ebenso wie "heiß" und "kalt", einen Bezugspunkt. Zwischen Yin und Yang gibt es keine scharfen Grenzen. So ist ein sanftes Flow Yoga mehr yin und weniger yang als z.B.
Ashtanga Vinyasa Yoga. Ashtanga Yoga kann weicher (yin) oder kraftvoller (yang) praktiziert werden. Und im Yin Yoga gibt es Positionen, die mehr yang sind als andere.
Technik des Yin Yoga
Beim Yin Yoga werden die Asanas passiv, ohne Muskelaktivierung, und in Stille mehrere Minuten eingenommen. Dies gibt genügend Zeit sich in Ruhe auf den Körper einzulassen und auch subtilere Anspannungen wahrzunehmen, diese loszulassen und in die Position hineinzusinken. Dabei kann die Position immer wieder individuell angepasst und verändert werden.
Wirkung des Yin Yoga
Yin Yoga dehnt das tiefe Bindegewebe durch langes Halten der Positionen ohne Muskelaktivierung. Flexibilität, Energiefluss und die Aspekte des Loslassens und der Hingabe werden gefördert.
Das körperliche Loslassen fördert auch das Loslassen auf der mentalen Ebene. Yin Yoga lehrt Geduld und Ausdauer. Man kann es nicht beschleunigen, in wieweit man in eine Positionen hineingehen kann. Die Selbstwahrnehmung wird verfeinert. Yin Yoga kann für sich alleine oder als Ausgleich und Ergänzung zum Ashtanga Yoga praktiziert werden.
Meridian Theorie
Nach der Meridian Theorie von Dr. Hiroshi Motoyama laufen die Meridiane (Nadis, Energiekanäle) im Bindegewebe entlang. Eine Dehnung des Bindegewebes kann Blockaden lösen und die Energie (Chi, Prana, Ki, …) wieder freier fließen lassen.
Der Begriff Yin Yoga wurde insbesondere durch Paul Grilley bekannt, welcher Yin Yoga von seinem Lehrer Paulie Zink gelernt hat.
Weiter wurde er von seinen Lehrern Dr. Hiroshi Motoyama und Dr. Garry Parker beeinflußt. Sarah Powers kombiniert Yin Yoga mit einem Yang Yoga Stil und Buddhistischer Meditation.
Yin Yoga und Satyananda Yoga
Die Prinzipien des Yin Yoga - das lange passive Verweilen in Yogapositionen - sind auch typisch für Klassisches Hatha Yoga. So gibt es im Satyananda Yoga, neben fließend im Atemrhythmus ausgeführten Übungen, viele lang und passiv gehaltene Positionen.
weitere Beispiele für Yin und Yang:
dunkel - hell
kalt - heiß
passiv - aktiv
innen - außen
unten - oben
absteigend - aufsteigend
versteckt - exponiert
still - bewegend
langsam - schnell
Erde - Himmel
Nacht - Tag
weiblich - männlich
Mond - Sonne
Ida - Pingala
Der Taoismus (Daoismus) ist eine chinesische Philosophie, die v.a. durch das Tao te King (Daodejing, Tao te Ching) von Laotse (Laozi, Lao-tzu) bekannt ist.